Seniorennachmittag in Hesseldorf


Am 2. Dienstag im Monat findet in Hesseldorf immer der Seniorennachmittag der Seniorengemeinschaft HNW statt. Immer mehr Gäste besuchen diese schöne Veranstaltung, die von der Vorsitzenden der Seniorengemeinschaft, Ingrid Müller, zusammen mit ihrem Seniorenbeirat, hervorragend vorbereitet wird. So kamen auch dieses Mal wieder über 70 Gäste.

Frau Müller dankte bei ihrer Begrüßung dem Seniorenbeirat für die tatkräftige Unterstützung. Sie begrüßte auch Stadtrat Oliver Peetz, der in Vertretung Grüße von Bürgermeister Andreas Weiher überbrachte, außerdem begrüßte sie Elke Schmidt-Habermann, die Leiterin des Seniorenbüros und Christoph Schilling, Pfarrer a.D., der nach dem Kaffeetrinken einen schönen Vortrag hielt.

Unter dem Motto „Hauptsache gesund – ich bin nicht gesund – fehlt mir jetzt die Hauptsache?“, erzählte er einige Anekdoten aus seinem Arbeitsleben als Pfarrer. Er berichtete von Redewendungen und von „guten Wünschen“, die gut gemeint sind, aber nicht immer angebracht. Jemandem zum Geburtstag Gesundheit wünschen – ist das immer richtig? Auch dann, wenn jemand krank ist? Durch seine Arbeit als Pfarrer, hatte er natürlich eine sehr intensive Bindung zu Menschen und stellte fest, dass manche Menschen viel über ihre Krankheiten reden, um auf sich aufmerksam zu machen.

Krankheiten können Menschen verändern, aber nicht nur negativ, sondern viele werden auch im Alter sensibler und dankbarer. Sie erkennen Dinge an, die sie früher als selbstverständlich angesehen haben. Schilling betonte, dass Gesundheit ein hohes Gut ist und dass die Lebensfreude sehr wichtig ist, dass man kleine Fortschritte bei der Genesung wahrnehmen muss und positive Dinge nicht als selbstverständlich sehen soll.

Er stellte die Frage in den Raum, ob Gesundheit wirklich die Hauptsache ist und bemerkte, dass jeder für sich selbst entscheiden muss, was die Hauptsache in seinem Leben ist. So können Enkelkinder z.B. die Hauptsache für die Großeltern sein oder der eigene Partner die Hauptsache im Leben sein. „Gesundheit hat einen wichtigen Platz im Leben, aber nicht den 1. Platz. Die Liebe ist das Größte und das Wichtigste im Leben“, so Christoph Schilling.

Mit seinen Beispielen, seinen Anekdoten, die er selbst erlebt hat und mit Zitaten aus der Bibel, regte er viele der Gäste zum Nachdenken an. „Es ist gut, wenn man mal daran erinnert wird, auch über all das nachzudenken“, stellten einige der Gäste fest. Mit dem ein oder anderen Witz zwischendurch, erheiterte Christoph Schilling die Stimmung und schloss seinen wunderschönen Vortrag ab, indem er „a cappella“ mit den Seniorinnen und Senioren noch ein paar bekannte Lieder sang. Mit Kanons wie „Froh zu sein, bedarf es wenig“ und „Heut’ kommt der Hans zu mir“, begeisterte er das große Publikum und alle freuten sich, einen so schönen Nachmittag in Hesseldorf verbracht zu haben.

Wer nicht selbstständig nach Hesseldorf kommen konnte, wurde von den ehrenamtlichen Busfahrern der Stadt Wächtersbach, dieses Mal von Frau Klein und Herrn Wiesner, abgeholt und auch wieder nach Hause gefahren.