Abwasserreinigung aufwendiger und teurer


In den letzten Sitzungen des Abwasserverbandes Bracht, der für Birstein, Brachttal und Wächtersbach die Kläranlage betreibt, hat Verbands-Geschäftsführer Bernd Mai einen Wirtschaftsplan mit deutlichen Kostensteigerungen vorgelegt. Zudem hat er über die aktuellen Entwicklungen und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen berichtet. Hierbei belasten insbesondere die Stromversorgungskosten der Kläranlage und der Pumpstationen im gesamten Verbandsgebiet von Bösgesäß bis Wächtersbach die Kostenentwicklung. Die Stromkosten hierfür werden sich zukünftig mehr als verdoppeln. Die Lieferengpässe auf dem Weltmarkt für Chemikalien und Ersatzteile für Maschinen führen ebenfalls zu deutlichen Kostensteigerungen in nahezu allen Bereichen. Der Klärschlamm darf aus Umwelt- und Grundwasserschutzgründen nicht mehr auf Feldern aufgebracht werden. Hat man früher sogar Geld dafür bekommen, entstehen nun für die Entsorgung des Klärschlamms weitere Kosten. Alles in allem ist die umweltgerechte Abwasserentsorgung ein kostenintensiver Prozess geworden, der über die Gebühren der Haushalte bezahlt werden muss. „Eine gute Trinkwasserqualität benötigt eine gute Abwasserreinigung, die den Gesetzen entspricht und vor allem dafür sorgt, dass Flora und Fauna so gering wie möglich belastet werden“, so Geschäftsführer Bernd Mai. „Die Kläranlage Wächtersbach ist seit dem letzten Umbau fast 20 Jahre in Betrieb und dementsprechend gealtert. Die technischen Anlagen arbeiten nach heutigen Gesichtspunkten zunehmend ineffizienter. Um dem zu begegnen, wurden erste Planungsschritte zur Erneuerung der Kläranlage durchgeführt“, wie Verbandsvorsteher Andreas Weiher dem Vorstand, dem auch die Bürgermeister Fabian Fehl und Wolfram Zimmer angehören, berichtet. Dabei sollen die Reinigungsleistung der Anlage für zukünftige Anforderungen erhöht und weitere energetische Einsparpotentiale genutzt werden. Eine Solaranlage betreibt der Verband bereits seit 10 Jahren. Durch die Reduzierung des Strombedarfs und die Gewinnung von Eigenstrom sollen künftig auch Treibhausgasemissionen reduziert und damit nachhaltiger Umweltschutz betrieben werden.

 

Bild zeigt Blick ins Klärbecken mit energieeffizientem Rührwerk