Marstall


Der Marstall – Neue Nutzung für ein historisches Gebäude

Im Jahr 2015 erwarb die Stadt Wächtersbach den Marstall gemeinsam mit dem angrenzenden Brauereiareal. Ziel ist es, das Gesamtareal städtebaulich neu zu entwickeln und einer zeitgemäßen Nutzung zuzuführen – unter Berücksichtigung seiner historischen Bedeutung.

In den vergangenen drei Jahren wurde der Marstall behutsam und unter Beachtung der denkmalschutzrechtlichen Anforderungen saniert. Aktuell stehen die Sanierungsarbeiten vor dem Abschluss. Im Erdgeschoss wird künftig ein Brautmodengeschäft untergebracht, das aktuell noch im Schloss Wächtersbach ansässig ist. Die dadurch freiwerdenden Räume im Schloss können künftig für städtische Verwaltungsaufgaben genutzt werden.

Auch der neu gegründete Verein Familienkreis Wächtersbach wird im Marstall einziehen und im Dachgeschoss ein Familienzentrum einrichten. Mit seiner Nähe zum Schlosspark bietet das Gebäude hierfür einen idealen Standort.

Ein Blick in die Geschichte

Der Marstall wurde im Jahr 1718 erbaut. Sein Name leitet sich vom althochdeutschen Wort „Mähre“ für Pferd ab. Ursprünglich diente das Erdgeschoss der Unterbringung von Pferden und Kutschen, während im Obergeschoss die Bediensteten wohnten.

Im Laufe der Jahrhunderte bildeten Marstall, Brauerei und Rentkammer ein historisches Ensemble rund um einen rechteckigen Innenhof. Dieses wurde jedoch durch bauliche Veränderungen in den 1950er Jahren stark verändert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Freiwillige Feuerwehr Wächtersbach den Marstall, bis sie 1957 in ein neues Gerätehaus an der Bahnhofstraße umzog. Später richtete die Brauerei Schloss Wächtersbach im Gebäude große Gärbottiche für die Bierproduktion ein, die im Zuge der aktuellen Sanierung entfernt wurden. Zuletzt wurde das Obergeschoss von örtlichen Firmen als Bürofläche genutzt.

Mit der aktuellen Entwicklung erfährt der Marstall eine zeitgemäße und vielseitige Nutzung – bei gleichzeitigem Erhalt seiner historischen Identität.