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Mobiles Wächtersbach 2030
Bessere Angebote für den Radverkehr, ein flexibler ÖPNV, Anreize für den Umstieg auf Elektromobilität und attraktive Wegeverbindungen für den Fußverkehr – mit diesen Maßnahmen erhöht die Stadtverwaltung unter der Überschrift „Mobiles Wächtersbach 2030“ die Qualität der Mobilitätsangebote für die Bürgerinnen und Bürger der Messestadt.
Grundlage für den Ausbau der Angebote sind Konzepte, die von Ingenieurbüros erarbeitet und im Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert worden sind oder aktuell debattiert werden. Das Ziel: Bessere und flexiblere Mobilitätsangebote für alle Altersgruppen in der Stadt.
Ein Fachingenieurbüro hat im Auftrag der Stadt einen Nahmobilitätscheck erarbeitet. Nach einer Auftaktveranstaltung und zwei Workshops sind vier Arbeitsschwerpunkte festgelegt worden. Dazu zählt der Ausbau der Radverkehrsachse von Südwest nach Nordost, die Radverkehrsachse Altstadt – Bahnhof, die bessere Radwege-Anbindung der Stadtteile und die Beseitigung von Konfliktstellen und Mängeln.
Auf der Spielberger Platte lässt die Stadt Wächtersbach und die Gemeinde Brachttal Radwege bauen, die die Stadteile Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald mit den Brachttaler Ortsteilen Spielberg und Streitberg verbinden. Damit wollen die beiden Kommunen eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Busverkehr schaffen. Zugleich soll das landschaftlich reizvolle Hochplateau für Radtouristinnen und Radtouristen attraktiver werden. Darüber hinaus finanziert die Stadt den Ausbau mit Geld aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Landes Hessen. Das Land hat dafür 1,6 Millionen Euro bewilligt - das sind 75 Prozent der Investitionssumme von etwa 2,1 Millionen Euro. Eine neu geplante Verbindung der Spielberger Platte mit dem Stadtgebiet verbessert den Anschluss an den Südbahnradweg und den Hessischen Fernradweg R3 im Kinzigtal.
Um die Elektromobilität zu verbessern, hat die Stadt ein Fachinstitut aus Stuttgart beauftragt. Im Zentrum der Arbeit stand die Entwicklung eines Lade-Infrastrukturkonzeptes mit Fokus auf öffentliches und halböffentliches Laden. Darüber hinaus hat das Institut die Frage erörtert, wie kommunale und gewerbliche Fuhrparks elektrifiziert werden können und welche Ladeinfrastruktur dafür notwendig ist. Ferner hat das Institut ein Umsetzungskonzept für ein nutzerübergreifendes E-Carsharing-System im ländlichen Raum für private, gewerbliche und kommunale Nutzung vorgeschlagen. Die Bestsandaufnahme zur Infrastruktur für die Elektromobilität hat ergeben, dass das Stadtgebiet sehr gut ausgestattet ist. Die Stadt wird darüber hinaus in Kooperation mit der Firma Deer GmbH in den nächsten Monaten eine Carsharing-Station am Bahnhof einrichten. Den Auftrag hat die Firma inzwischen erhalten. Die bundeseigene NOW GmbH hat die Ausarbeitung des Konzeptes mit 95.200 Euro mitfinanziert. Mit dem Thema Parken in der Altstadt hat sich im Auftrag der Stadt ein Wiesbadener Ingenieurbüro beschäftigt. Aus der Studie geht hervor, dass es Bedarf für mehr Parkraum in der Innenstadt gibt. Die Ergebnisse werden in den Gremien erörtert und Lösungsvorschläge auch mit Bürgerbeteiligung erarbeitet. Bewährt hat sich der Shuttlebus Carlos, ein Wortspiel für „ohne Auto“ – ein Angebot, das Ende 2023 eingeführt worden ist und eine Initiative des RMV, der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig und den Städten Wächtersbach und Bad Orb ist. Carlos bedient auf Abruf 300 Haltestellen in Wächtersbach und Bad Orb und ist bei Fahrgästen gerade wegen der Flexibilität des Angebotes sehr beliebt. Auch die Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr ist Teil der Strategie „Mobiles Wächtersbach 2030“. Die Stadtverwaltung arbeitet deshalb an der Verlegung der Landesstraße 3194, die unter anderem über Brücken- und Friedrich-Wilhelm-Straße zum Lindenplatz in der Innenstadt verläuft. Die Stadtverwaltung wünscht sich eine Verlegung der Durchgangsstraße in die Industriestraße / Main-Kinzig-Straße. Mit HessenMobil ist die Stadt bereits im Austausch, die Gespräche sollen im Oktober fortgeführt werden. HessenMobil hat signalisiert, dass eine Verlegung der Landesstraße möglich ist. Die Stadtverwaltung arbeitet im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten ressortübergreifend daran, das Grundbedürfnis des Menschen nach zeitgemäßer, nachhaltiger Mobilität zu verbessern. „Das Ziel „Mobiles Wächtersbach 2030“ wird konkret“, so die neue Umweltsachbearbeiterin Susann Schöppner und Ordnungsamtsleiter Udo Manz zuversichtlich.
Das Bild zeigt Ordnungsamtsleiter Udo Manz mit der Umweltsachbearbeiterin Susann Schöppner.