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„Letzte Hilfe-Kurs“ in Wächtersbach
Im Rahmen des Seniorenprogramms bot die Stadt Wächtersbach, zusammen mit der Martin-Luther-Stiftung, einen „Letzte Hilfe-Kurs“ an. Geleitet wurde der Kurs von Marion Perner von der Martin-Luther-Stiftung in Hanau, die u.a. auch über Fragen rund um Patientenverfügungen berät und Marie-Luise Alt, ehrenamtliche Sterbebegleiterin aus Brachttal.
Im Kurs vermittelten die beiden Referentinnen grundlegendes Wissen und praktische Hinweise zum Umgang mit sterbenden Menschen. Ziel war es zu informieren, wie Angehörige und Nahestehende, Sterbende in ihren letzten Lebensphasen liebevoll begleiten und ihnen beistehen können.
Sie betonten, dass es wichtig sei, ggf. die vielfältigen Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen, die in dieser Zeit Unter-stützung bieten können – etwa Palliativdienste oder Hospizdienste.
Die beiden Referentinnen informierten darüber, dass die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) vom Hausarzt verordnet werden muss. Diese Fachkräfte kommen nach Hause, wenn der Hausarzt nicht mehr genügend Schmerzmittel verschreiben kann und der Leidensdruck des Patienten nicht mehr ausreichend gelindert werden kann. Die Mitarbeitenden der SAPV besuchen sowohl Patienten zu Hause, als auch in Pflegeheimen.
Die palliative Versorgung wird beendet, wenn wieder lebenserhaltende Maßnahmen wie Krankenhausaufenthalte oder Chemotherapien aufgenommen werden. Auch im Hospiz sind die Palliativteams tätig.
Die Palliativstation bietet Hilfe, wenn eine häusliche Versorgung nicht mehr möglich ist. Es besteht aber die Möglichkeit, bei einer Besserung wieder nach Hause zurückzukehren.
Besonders empfohlen wurde, dass jeder rechtzeitig festlegen sollte, was einem persönlich am Lebensende wichtig ist, wer Entscheidungen treffen soll und wie man sterben möchte bzw. welche medizinischen Maßnahmen noch sinnvoll erscheinen. Es wird dringend geraten, frühzeitig eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung zu erstellen.
Darüber hinaus gaben die Referentinnen viele praktische Tipps zur sogenannten „Letzten Hilfe“ und wiesen darauf hin, sterbende Menschen nicht zum Essen oder Trinken drängen zu wollen. Sie präsentierten zahlreiche nützliche Hilfs- und Pflegemittel, die in der Begleitung sterbender Menschen wertvoll sein könnten.
Der Kurs stieß auf großes Interesse und bot den Teilnehmenden wertvolle Einblicke und hilfreiche Informationen.


