Fernwärme für alle Stadtteile - sicher, planbar, umweltfreundlich und günstig 


Die Stadt Wächtersbach setzt auf Fernwärme, um Bürgerinnen und Bürger dauerhaft preisgünstig, umweltverträglich und sicher mit Wärme versorgen zu können.

Seit Anfang 2020 sind die Energiepreise in Deutschland im Vergleich zu anderen Waren und Dienstleistungen mit am stärksten gestiegen. Im Halbjahresvergleich 2022/2023 stiegen etwa die Preise für Gas nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um mehr als 30%, in den folgenden Sechs-Monats-Vergleichen jeweils kontinuierlich um 3,5% bis 4%.

Um den Klimawandel einzudämmen und die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder zu sichern, hat die EU beschlossen, vom 1. Januar 2027 an für CO2-Emissionen des Gebäude- und Verkehrssektors einen Zertifikatehandel einzuführen, der das Heizen mit Öl und Gas langfristig zu einem teuren Vergnügen macht. Die EU will Anreize schaffen, um mehr „saubere Energie“ aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen, aus Biomasse- und Wasserkraftanlagen für Verkehr und Gebäudewärme zu nutzen.  

Prognosen des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität Köln zeigen, wie sich die Preise für die Tonne CO2 entwickeln können: 2023 hat die Tonne CO2, die beim Verbrennen eines fossilen Energieträgers wie Gas entsteht, noch 30 € gekostet, seit Jahresbeginn sind es 65 €. 2030 könnten für die gleiche Menge 150 bis 320 € fällig werden - im schlechtesten Fall also fünfmal mehr als heute fürs Heizen mit Öl und Gas.    

„Unsere Heizsysteme sind aber nicht nur eine Kostenfrage – sie sind auch ein Schlüssel zur Klimawende im Interesse unserer Kinder und Kindeskinder“, sagt Bürgermeister Andreas Weiher.

Besonders interessant sei die Entwicklung bei der Fernwärme, die von der Stadt Wächtersbach gerade für alle Stadtteile geplant wird. Obwohl ihre Preise oft als träge gelten – wegen langfristiger Verträge und verzögerter Anpassungen – liegt hier ein unterschätzter Schatz: die Möglichkeit, sie regional, erneuerbar und unabhängig von globalen Krisen zu gestalten. Vor allem dann, wenn die Fernwärme zu 100 Prozent aus Biomasse besteht – zum Beispiel aus Hackschnitzeln.

Hackschnitzel, also zerkleinertes Holz aus Rest- und Durchforstungsholz, sind ein regional verfügbarer Brennstoff mit kurzer Lieferkette. Keine geopolitischen Spannungen, keine schwankenden Weltmarktpreise – sondern heimische Energie, direkt aus dem Wald vor der Tür. CO₂-neutral, weil das Holz beim Verbrennen nur so viel CO₂ freisetzt, wie es beim Wachsen aufgenommen hat.

„Diese Form der Wärmeversorgung bringt nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Stabilität“, sagt Bürgermeister Weiher. Das habe Vorteile vor allem für Haushalte mit geringerem Einkommen, die prozentual deutlich mehr für Wärmeenergie ausgeben müssen als Haushalte mit höherem Einkommen.

Fernwärme aus lokaler Biomasse sei planbar. Sie schütze die Haushalte der Wächtersbacher Bürgerinnen und Bürger vor plötzlichen Preissprüngen, wie wir sie 2022 und 2023 bei fossilen Energien erlebt haben. Sie lasse sich dezentral ausbauen, schaffe lokale Jobs und stärke die regionale Wirtschaft. „Warum sollten wir also weiter auf Gas setzen, das nach dem Ende der Preisbremsen wieder deutlich teurer geworden ist – oder auf Öl, dessen nächste Preisspirale nur eine Krise entfernt ist?“

Wer heute investiert – als Stadt Wächtersbach, als Genossenschaft, als Wohnungsbaugesellschaft oder privat – investiert nicht nur in warme Wohnungen, sondern in Versorgungssicherheit und Klimaschutz.

Weiher: „Fernwärme aus Hackschnitzeln ist nicht nur eine technische Lösung. Sie ist ein politisches Statement zum Wohle der Menschen in unserer Stadt - gegen Abhängigkeit und für unsere Zukunft. Wir arbeiten weiter daran.“  Weitere Informationen unter www.stadtteilwaerme.de