Pilotprojekt: Mobilitätsstation in Wächtersbach

Pilotprojekt: Mobilitätsstation in Wächtersbach

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zur Verbesserung der Mobilität in der Region wurde auch der Bahnhof Wächtersbach in den Blick genommen. Aufgrund seiner bereits guten Nutzungsfrequenz und der hohen Ausstattung, soll der Bereich um den Bahnhof Wächtersbach nun als eine von zwei Pilotprojekten zu einer sogenannten Mobilitätsstation weiterentwickelt werden.

Die Machbarkeitsstudie unter dem Titel „Meet & Ride“ wurde als Kooperationsprojekt zwischen SPESSARTregional, der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig (KVG) und dem integrierten Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Rhein-Main (IVM) in Auftrag gegeben. Ziel des Projektes ist, den motorisierten Fahrzeugverkehr bestmöglich zu bündeln und mit öffentlichen Mobilitätsangeboten besser zu vernetzen, um die Verkehrsbedingungen insbesondere für Pendler zu erhöhen. Durch eine bestmögliche Bündelung und Vernetzung der Verkehrsangebote sollen damit auf der einen Seite die Kosten für die Verkehrsteilnehmer gesenkt und gleichzeitig CO2-Abgase reduziert werden.

Der Bahnhof Wächtersbach wurde im Rahmen der Untersuchung mit seinen über 4.000 Pendlern pro Tag der Kategorie L zugeordnet. Hier befinden sich aktuell schon die ÖPNV-Anschlüsse auf „die Platte“, in den Vogelsberg und nach Bad Orb. Das Areal verfügt schon jetzt über sogenannte Kiss-and-Ride-Parkplätze für kurzzeitiges Parken und es sind Taxihalte vorhanden. Für Fahrradpendler sind stehen schon über 80 Radabstellplätze sowie über 30 Fahrradboxen teilweise mit Ladeinfrastruktur zur Verfügung.

Aufgrund dieser guten „Ist-Ausstattung“ kommt die Machbarkeitsstudie nun zum Ergebnis, dass der Bahnhof Wächtersbach als eins von zwei Pilotprojekten zu einer Mobilitätsstation weiterentwickelt werden sollte. Zentrales Ziel dabei ist, dass mindestens drei Verkehrsangebote durch eine räumliche Konzentration bestmöglich verknüpft werden. Durch die räumliche Konzentration der Verkehrsangebote, die durch weitere Informations- und Serviceangebote ergänzt werden soll, verspricht die Untersuchung eine höhere Akzeptanz und Nutzungsbereitschaft bei den Verkehrsteilnehmern.

Für den Bahnhof Wächtersbach macht die Machbarkeitsstudie zudem konkrete Vorschläge, wie das Bahnhofsareal zur Mobilitätsstation erfolgreich weiterentwickelt werden könnte. Die Vorschläge beziehen sich dabei besonders auf ein Areal nordöstlich des Bahnhofsgebäudes, auf dem insgesamt weitere 100 Radabstellplätze entstehen sollten, die teilweise mit einer Ladeinfrastruktur ausgestattet werden. Als zusätzliches Verkehrsangebot sollen drei Car-Sharing-Stellplätze geschaffen werden. Außerdem sollten vier Parkplätze mit Ladesäulen für Elektroautos ausgestattet werden. Das Serviceangebot in diesem Bereich könnte zudem durch eine Packstation und Schließfächer ergänzt werden.

Die zweite Mobilitätsstation als Modellprojekt soll auf dem derzeit informell genutzten Pendlerparkplatz an der „Eisernen Hand“ entstehen. Das Parkangebot könnte hier auf 30 Pendlerparkplätze erweitert werden. Die Verknüpfung und Bündelung zu anderen Verkehrsangeboten würden hier über die Installation von zehn Fahrradboxen und die Anbindung an die Omnibus-Linie 81 erfolgen. Das Serviceangebot könnte zudem ebenfalls durch Schließfächer ergänzt werden.

„Ich freue mich sehr, dass die Anstrengungen, welche die Stadt Wächtersbach für Umgestaltung und Ausstattung des Bahnhofsareals in der Vergangenheit unternommen hat, jetzt dafür sorgen, dass unser Bahnhof von Fachplanern zum Modell für eine Weiterentwicklung bestimmt wurde,“ erklärt Bürgermeister Andreas Weiher. „Gut durchdachte Mobilitätskonzepte sorgen für eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und dadurch auch für positive Effekte im Klimawandel. Aufgrund der optimalen Verkehrsanbindung zur A66 und zur Kinzigtal-Bahn mit hoher Pendlerfrequenz trägt Wächtersbach hier eine besondere Verantwortung, der wir als ausgezeichnete Klima- und Energiekomme sehr gerne nachkommen“, so Weiher. „Für die nächsten Schritte in der Projektumsetzung werden wir nun alle beteiligten Akteure kurzfristig an einen Tisch holen, um die weiteren Projektschritte zu planen.“

Foto: Die Abbildung zeigt eine Skizze der vorgeschlagenen Weiterentwicklungsmöglichkeiten am Bahnhof Wächtersbach (Quelle: SPESSARTregional e.V.)


Ansprechpartner

Magistrat der Stadt Wächtersbach
FB 32 Stadtmarketing
Nikolai Kailing
06053 802-72 | n.kailing@stadt-waechtersbach.de