Todesmarsch nach Hünfeld jährt sich zum 80. Mal  


Gedenk-Aktion mit Straßensperrung am Sonntag, 30. März in Aufenau.

Die Stadt Wächtersbach und Initiatorin Ulrike Streck-Plath laden für Sonntag, den 30. März 2025 zu einer Kunstaktion nach Aufenau ein. Die bewegende Aktion soll an den Todesmarsch vor 80 Jahren erinnern.

Wächtersbach. Ende März 1945, also kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges standen die US-Truppen vor Frankfurt. Zur Vertuschung der begangenen Gräueltaten trieb damals die SS rund 360 Häftlinge bei Eis und Schnee aus dem KZ Katzbach, also vom Werksgelände der Adlerwerke, auf einen Todesmarsch durch das Kinzigtal bis nach Hünfeld. Auch der Wächtersbacher Stadtteil Aufenau war eine Station dieses Todesmarschs.

Der Todesmarsch jährt sich 2025 nun zum 80. Mal. Die Stadt Wächtersbach nimmt daher zusammen mit Künstlerin Ulrike Streck-Plath diesen Jahrestag zum Anlass und lädt in Gedenken an die furchtbaren Ereignisse für Sonntag, den 30. März 2025 zu einer Kunstaktion nach Aufenau ein.

Alle Teilnehmenden sind dabei aufgerufen, 45 lebensgroße Figuren aus Eisen und Filz schweigend auf der historischen Route durch Aufenau selbst zu bewegen. Dabei können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Figuren selbst bewegen, um die Gestalten des Jammers auf dem Weg des Erinnerns durch den Ort sichtbar zu machen.

 Die sogenannte Performance beginnt um 14:00 Uhr in der Frankfurter Straße, auf Höhe des Fußweges zur Würzburger Straße. Die Ortsdurchfahrt Aufenau wird für die einstündige Aktion vollgesperrt, eine Umleitung aber eingerichtet.

Zu Beginn der Performance wird ein einführender Text über die Ereignisse im März 1945 verlesen. Die Aktion endet um 15:00 Uhr in Höhe der Festplatzstraße. Außerdem besteht die Möglichkeit im „Buch des Gedenkens“ Gedanken und wenn gewünscht Namen festzuhalten. Im Anschluss wird es zudem Gelegenheit zum Austausch geben.

Mit dieser stillen und eindrucksvollen Kunstaktion soll auch ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt werden. In einer Zeit, in der Zeitzeugen immer weniger werden, liegt es an jedem Einzelnen, die Erinnerung wachzuhalten und die Verantwortung für ein respektvolles und friedliches Miteinander zu tragen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind daher herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und gemeinsam ein würdiges Gedenken zu schaffen.