Planung

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Sanierung des historischen Schlossparks hin zum zukunftsfähigen Park für Bürgerinnen und Bürger

Das gartendenkmalpflegerische Leitkonzept wurde Ende 2016 vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen beauftragt. Ziel war es, der Stadt für weitere Planungen eine fachliche Analyse und Zielentwicklung aus denkmalpflegerischer Perspektive an die Hand zu geben. Mit der Erarbeitung wurde das Landschaftsarchitekturbüro Sommerlad Haase Kuhli aus Gießen beauftragt.

Ende 2021 übernahm nach einer europaweiten Ausschreibung das Landschaftsarchitekturbüro LOMA aus Kassel die Erstellung eines Parkpflegewerks und die Objektplanung des Schlossparks. Die Skizzen des aktuellen Planungsstandes werden hier mit kurzen Erläuterungen wiedergegeben.


Schnitt 1

Im nordwestlichen Bereich des Landschaftsparks befanden sich bis in die 1930er Jahre die Nutzgärten des Schlosses. Ihre Bestimmung war es, den Nutzen mit der Schönheit zu verbinden. Das Bild der vormaligen Obstplantagen ist jedoch verschwunden und wurde mit einer monochromen Fichtenplantage überstellt. Diese soll in Zukunft in das vielfältige Parkbild des „Essbaren Schlosswaldes“ übergehen und den historischen Bezug von Ernährung und Parkkultur wiederherstellen.

 

Schnitt 2

Der Schnitt zeigt den Bruchwald am Mühlenteich mit Blick auf die Untermühle. Dieser Bereich birgt großes Potenzial zur ökologischen und gartendenkmalpflegerischen Aufwertung im Zeichen des Klimawandels. Dies geschieht unter anderem durch Neupflanzung klimagerechter Arten und einem austarierten Wassermanagement im Sinne einer Low-Tec-Lösung.


Das dunkle und das helle Wiesental bilden zwei gegensätzliche Pflanzbereiche zwischen Untermühle und Prinzessinnenweiher. Dunkle Pflanzungen, meist Nadelgehölze, bilden einen eher geheimnisvoll gehaltenen Parkteil, helle Laubbaumarten bilden einen offeneren, lichten Raum im Park. 


Der lange Schnitt durch das Schlossumfeld, die Hochzeitswiese und den Prinzessinnenweiher zeigt maßgeblich die Modellierung der Hochzeitswiese und des Randbereichs des Prinzessinnenweihers. Hier soll durch die Planung wesentlich zu einer Steigerung der ökologischen Leistungsfähigkeit und zu einem verbesserten Wassermanagement beigetragen werden. Das Thema Wasser und Wasseradern begleitet das ehemalige Wasserschloss über die Zeit und wird als gestalterisches und dem Park nutzbar gemachtes Element wieder stärker ins Bewusstsein der Bürger*innen geholt.

 

Nach dem Schlosspark kann auch mit der Sanierung des Schlosshofs begonnen werden. Durch den Abriss des Sudhauses wurde der Raum zwischen Rentkammer und Marstall bereits räumlich wieder geöffnet. Als einer der letzten Bausteine wird der Schlosshof das Gesamtensemble künftig wieder zusammenführen. Die grün-steinerne Gestaltung lässt unterschiedliche Nutzungen unter einem im Sommer begrünten Blätterdach zu. 


Der Aufwertung und der visuellen Verbindung der beiden Parkteile, dem „Schlosspark“ im Talgrund und dem „Waldpark“ im Hangbereich, kommt künftig besondere Bedeutung zu. Die Waldachse stellt die historisch wichtige Sichtachse vom Schlossplatz in den Waldpark dar und wirkt als höhengestaffelte Blickbeziehung zwischen dem gebauten Raum und dem Landschaftsraum. Diese Achse, historisch der "Pückler-Schlag", soll nicht verdeckt, sondern offen verbleiben. Die weitläufige Rasenschüssel mit ihrer Sichtachse zum Schlossweiher wird sanft geformt.