Tag der Menschenrechte - „Hass ist keine Meinung“

Tag der Menschenrechte - „Hass ist keine Meinung“

Netzwerk „Hessisches Plädoyer für ein solidarisches Zusammenleben“ veröffentlicht Video zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember
Der 10. Dezember ist der Tag der Menschenrechte. Er erinnert an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. In Darmstadt sollte an diesem Donnerstag eine Kundgebung aus diesem Anlass auf dem Georg-Büchner-Platz stattfinden, organisiert von Verantwortlichen des „Hessischen Plädoyers für ein solidarisches Zusammenleben“. Doch wegen Corona musste diese abgesagt werden.

Stattdessen hat ein Redaktionsteam des „Hessischen Plädoyers“, in Kooperation mit der Initiative „Schüler*innen gegen Vergessen für Demokratie“ und deren Medienteam, ein Video zum Thema „Hass ist keine Meinung – Für Menschenwürde und Demokratie“ mit Stimmen von Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern aus Politik, Religion, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft produziert. Dieses ist auf YouTube unter dem Link https://youtu.be/sJICKvLlGf0 abrufbar. Es wird von den Unterzeichner-Organisationen breit gestreut werden.

Darin gibt auch der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier ein Statement ab. Er betont, dass die Achtung der Menschenrechte, die Grundlage des demokratischen Staates sind, nicht selbstverständlich sei, sondern immer wieder erkämpft und bewahrt werden müsse. Freiheit und Demokratie seien „keine Selbstläufer“. Andere Meinungen zu tolerieren, mache die Demokratie aus. Doch es gebe Grenzen, so Bouffier. „Hass ist Gift für ein gedeihliches Zusammenleben“, das habe der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke in aller Grausamkeit gezeigt. Es gelte, den Anfängen entgegenzutreten und Gleichgültigkeit zu überwinden. Denn: „Es geht immer uns alle an.“

Aus Darmstadt sprechen in dem knapp 20-minütgen Video Oberbürgermeister Jochen Partsch, Daniel Neumann, Vorsitzender des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in Hessen, die evangelische Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse und der katholische Dekan Dr. Christoph Klock. Musikalisch umrahmen die Darmstädter Saxophonistin Irith Gabriely und Abuseyf Kinik (Darabukka, arabische Trommel) sowie das Darmstädter Blechklang-Brass-Sextett die Statements. Die Schülerin Hasset Gessese und die Studentin Fatima Haji von denDarmstädter „Schüler*innen gegen Vergessen und Demokratie“ moderieren einige Kurzansprachen. „Wir kommen dem Ziel jeden Tag einen Schritt näher, in einer Welt zu leben ohne Hass, mithilfe von Zivilcourage“, sagt etwa die junge Muslima Abdia Haji in ihrem Statement. Vor der Frankfurter Paulskirche sprechen Enis Gülegen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen (agah), Karl-Christian Schelzke, früherer Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, und Michael Karg, Vorsitzender der Martin-Niemöller-Stiftung. Dr. Regula Venske, Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland, gibt ein Video-Statement ab. Prof. Dr. Joachim Valentin, Vorsitzender des Rats der Religionen Frankfurt, und Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen, halten im Haus am Dom einen kurzen Dialog. Zwischen den Redeteilen werden Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte eingesprochen. Bei der Produktion waren vor allem die Filmemacher Nino Bachmann und Moritz Mathes sowie die Pädagogin Margit Sachse beteiligt.
Das „Hessische Plädoyer für ein solidarisches Zusammenleben“ kann unter www.change.org (siehe Link unten) unterzeichnet werden. Seit der Veröffentlichung am 10. Mai 2019 haben dies bislang mehr als 3500 Personen, Kommunen, Landkreise und Einrichtungen getan.