Dienstversammlung, Jahresbericht 2021 und Ehrungen der Freiwilligen Feuerwehren Wächtersbach


Aus dem Jahresbericht 2021 berichtete Stadtbrandinspektor Markus Metzler, dass trotz Pandemie und unwetterartiger Starkregenereignisse die Wächtersbacher Wehren jederzeit für insgesamt 238 Notrufe einsatzbereit waren. Lob gab es von Kreisbrandinspektor Markus Busanni dafür, dass trotz der insgesamt 4.499 Einsatzstunden und der durch die Pandemie bedingten Unbilden noch 7.013 Ausbildungsstunden erfolgreich absolviert wurden. Bürgermeister Andreas Weiher sieht aufgrund des Klimawandels und der instabilen Sicherheitslage in Europa die Notwendigkeit, die Feuerwehren als verlässlichen Partner in schwierigen Zeiten, besonders in der Nachwuchsarbeit noch stärker zu fördern.

Noch nie war die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren in Deutschland so wichtig wie heute, noch nie waren die Aufgaben der freiwilligen Helfer in den dunkelblauen Uniformen so vielfältig. Engagiertes Auftreten und kompetenter Einsatz der Aktiven waren sowohl am 29. Januar 2021 beim Hochwasser in Wächtersbach als auch am 15. Juli 2021 bei einem auswärtigen Einsatz anlässlich der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen notwendig. Die Feuerwehren helfen sogar bei der Erstaufnahme und der Integration von Flüchtlingen. Markus Metzler konnte im Rahmen der Beförderungen zum Feuerwehrmann auch drei syrische Kameraden benennen, die innerhalb eines Jahres von ihren Ausbildern so fit gemacht wurden, dass sie nicht nur die Prüfung bestanden, sondern auch mit Begeisterung voll integriert ihren Dienst in der Einsatzabteilung angetreten haben. Im Rahmen der Dienstversammlung konnten 25 weitere Beförderungen ausgesprochen werden, die aufgrund der Richtlinien des Brandschutzgesetzes hohe Anforderungen an die Absolventen stellen und somit gleichzeitig eine Anerkennung der Einsatzbereitschaft und der damit verbundenen Opfer darstellen, erklärte Metzler. Erfreulich ist, dass alle Aktiven, die sich einer Prüfung unterzogen haben, diese auch bestanden haben. Zusammen mit den rund 4.500 Einsatzstunden ist damit jeder Aktive im Durchschnitt auf 60 Feuerwehrstunden im Jahr gekommen.

Wie wichtig eine gute Ausbildung der Feuerwehrkameraden ist, hat sich erneut im vergangenen Jahr gezeigt, in dem mit insgesamt 238 Einsätzen die Aktiven immer auf Trab gehalten wurden. Dabei war die Zahl der technischen Hilfeleistungen, auch bedingt durch das Unwetter, mit 166 am höchsten. Erst an zweiter Stelle rangierten 43 Brände, 23 Mal wurden die Einsätze von Brandmeldeanlagen ausgelöst, 6 Fehlalarme waren zu verzeichnen. Im Januar waren die Aktiven durch das Hochwasser mit 66 Einsätzen besonders stark belastet; aber auch in den anderen Monaten mussten die Einsatzkräfte das ein oder andere Mal ausrücken. Die Bandbreite des Einsatzaufkommens reichte von lapidaren Kleineinsätzen bis zu Großeinsätzen. 22 Zivilpersonen wurden verletzt, davon mussten 17 Personen aus lebensbedrohlichen Zwangslagen befreit werden; 7 Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Wie die Statistik das Stadtbrandinspektors ausweist, waren erneut die meisten Einsätze von Montag bis Freitag (186) zu verzeichnen, dabei waren mit 160 Einsätzen am Tag deutlich mehr als in der Nacht (78). Trotz positivem Trend aufgrund des ein oder anderen Aktiven, der im Homeoffice arbeitet, bleibt für Metzler die Tagesalarmsicherheit weiter ein drängendes Thema, bei dem neue Lösungen erforderlich sind. Die Verfügbarkeit am Tage ist vergleichsweise gering, da die meisten Einsatzkräfte auswärtige Arbeitsplätze haben. Eine positive Entwicklung ist bei den Atemschutzgeräteträgern zu verzeichnen. Hier hat sich die Intensivierung der Lehrgänge auf Kreisebene bezahlt gemacht. Und trotzdem sind von den jetzt insgesamt 69 Atemschutzgeräteträgern in der Zeit von 6.00 bis 18.00 Uhr nur 25 verfügbar. In einigen Stadtteilen bleibt die Anzahl außerdem auf einem konstant niedrigen Niveau. Von den insgesamt 185 Aktiven (27 weiblich, 158 männlich) sind nur 51 tagsüber verfügbar. Aus der Jugendfeuerwehr wurden sechs Kameraden in den aktiven Dienst übernommen, 14 Neuzugänge und 11 Austritte waren im Berichtszeitraum zu verzeichnen. Drei Personen wurden nach Ablauf ihrer aktiven Dienstzeit in die Ehren- und Altersabteilung übernommen. Der Altersdurchschnitt der Aktiven ist insgesamt mit Mitte Dreißig anzusetzen; die Altersstruktur ist aber in den einzelnen Stadtteilen sehr unterschiedlich.

Drehleiter erweitert Einsatzspektrum

Die Stationierung der neuen Drehleiter ist eine große Errungenschaft für die Wächtersbacher Wache, wird aber gleichzeitig auch den Einsatzradius der Wächtersbacher Wehren erweitern. Insgesamt hat die Stadt Wächtersbach zum Schutz der Bürger im Jahr 2021 Gesamtausgaben für die Feuerwehren von rund 673 000 Euro gehabt; dem gegenüber stehen Einnahmen für gebührenpflichtige Einsätze und Zuwendungen von Land und Bund in Höhe von 175 000 Euro. Markus Metzler bedankte sich für diesen finanziellen Einsatz bei Bürgermeister Andreas Weiher und dem Magistrat sowie bei den Stadtverordneten. Metzler dankte aber auch den Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz, insbesondere seinem Stellvertreter Otfried Werth und dem Stadtjugendfeuerwehrwart Patrick Haas. Haas konnte in seinem Bericht wegen der Pandemie nur über wenige Aktivitäten berichten. Leider hat Corona den kontinuierlichen Rückgang der Mitgliederzahl von 88 im Jahre 2011 auf derzeit nur noch 56 Mitglieder weiter verstärkt. In diesem Jahr soll durch zusätzliche Bemühungen der Trend wieder umgekehrt werden. Von den Feuerwehrtechnischen Werkstätten gibt es nur Gutes zu berichten. Das Warten und Pflegen der Geräte, Gebäude und Anlagen ist ausgesprochen gut. Besonders bedankte sich Metzler beim Team in der Atemschutzwerkstatt, Ingo Kiesgen, Tobias Schneider, Reinhard Mayer und Michael Eckert. Dem Stadtbrandinspektor selber spendeten Bürgermeister Weiher und Kreisbrandinspektor Busanni höchstes Lob für seine kompetente Führung der Wächtersbacher Wehren und seinen unermüdlichen Einsatz trotz der beruflich starken Beanspruchung.

Im Rahmen der Dienstversammlung konnten Bürgermeister Andreas Weiher, Kreisbrandinspektor Markus Busanni, Stadtbrandinspektor Markus Metzler und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Kinzig, Werner Beyer mit Dankbarkeit und Stolz die Anerkennungsprämien für aktive Dienstzeit aussprechen, die Ehrenmedaillen des Nassauischen Feuerwehrverbandes überreichen sowie das Brandschutzehrenzeichen für 25- und 40-jhrige aktive Dienstzeit verleihen. An den Ehrungen nahmen auch die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker Stadtrat Oliver Peetz, Stadtverordneter und Ortsvorsteher Glenn Lawrence, Stadtverordneter Thorsten Massutat und Ortsvorsteher Thomas Lindt teil, die auch selbst aktiv in der Feuerwehr sind.

Im Namen der Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid überreichte Bürgermeister Andreas Weiher Anerkennungsprämien an folgende Feuerwehrkamerad*innen für 10 Jahre aktive Dienstzeit: 250 Euro an Maximilian Beck, Christoph Blos, David Bretthauer, Patrick Eich, Bernd Hohmann, Ines Kolb, Kevin Gottfried, Stefan Glück und Kim Netzer.
Für 20 Jahre aktive Dienstzeit: 400 Euro an Felix Hohmann, Martin Koch, Daniel Nix, Nico Percz und Michael Werth.
Für 30 Jahre aktive Dienstzeit: 600 Euro an Franz Herget, Thorsten Massutat, Matthias Müller, Miriam Steinberger und Tobias Schneider.
Für 40 Jahre aktive Dienstzeit: 1 000 Euro an Andreas Grau und Edgar Schneider.

Die Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbandes überreichte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Kinzig, Werner Beyer, für 20-jährige aktive Dienstzeit an Stefan Glück, Christoph Haas, Kristian Kirsch, Martin Koch, Sarina Gladiszweski, Reinhardt Mayer und Patrick Haas und für 30-jährige aktive Dienstzeit an Franz Herget, Christian Trittel, Patricia Keller, Glenn Lawrence, Michael Eckert, Daniel Lampmann, Ingo Kiesgen, Andreas Bauer und Thorsten Massutat.

Die Übergabe der vom Hessischen Innenminister Peter Beuth verliehenen Silbernen und Goldenen Brandschutzehrenzeichen übernahm Kreisbrandinspektor Markus Busanni. Das silberne Brandschutzehrenzeichen für 25-jährige aktive Dienstzeit erhielten Manuel Stenger, Tobias Metzler, Michael Werth, Stefan Fuchs, Michael Prähler und Oliver Wilhelm. Das goldene Brandschutzehrenzeichen für 40-jährige aktive Dienstzeit wurde verliehen an Andreas Grau, Thomas Röder, Andreas Wagner, Holger Wurst und Sigmar Obermann.

Harald Rasch wurde bei der Übergabe des goldenen Brandschutzehrenzeichens vom Kreisbrandinspektor besonders herausgestellt. Er war 31 Jahre Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Neudorf, eine außergewöhnlich lange Dienstzeit als Ehrenbeamter.

„DANKE, dass Ihr Euch für uns einsetzt. Es ist viel mehr als nur Brandschutz. Ich wünsche niemandem, dass er die Feuerwehr braucht. Aber jeder von uns kann durch Sturm, Hochwasser, Brand, Unfall oder anderes in die Lage kommen, die Hilfe der Feuerwehr in Anspruch zu nehmen. Was unsere FREIWILLIGEN Feuerwehrleute, Frauen und Männer, Jung und Alt, leisten, trainieren und im Ernstfall an Sach- und Personenschäden mindern oder gar verhindern, verdient allseits Unterstützung, Respekt, Dank und Anerkennung“, so Bürgermeister Andreas Weiher stolz auf die Arbeit der einzelnen Feuerwehren.

Weiter fährt er aufmunternd fort: „Und NACHWUCHS. Von allen Seiten. Auch „Seiten- oder Späteinsteiger“ im Alter von 20 bis 50 Jahren können jederzeit diese höchst sinnvolle, kameradschaftliche und Spaßmachende Freizeitgestaltung beginnen. Sprecht am besten Eure Feuerwehr vor Ort an.“

(Foto hinten stehend von rechts: Bürgermeister Andreas Weiher, Otfried Werth, Stadtbrandinspektor Markus Metzler
Vordere Reihe: ausgezeichnete Feuerwehrleute)